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30.09.2013, Thomas Händel

Flugsicherheit in Gefahr

Arbeitszeiten von Piloten sollen unverantwortlich ausgeweitet werden

Heute soll im Verkehrs-Ausschuss des Europäischen Parlaments über den Entwurf der Kommission zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 965/2012 zur Festlegung technischer Vorschriften und von Verwaltungsverfahren in Bezug auf den Flugbetrieb abgestimmt werden. Diese Verordnung soll unter anderem die Flugdienstzeiten von Piloten auf europäischer Ebene neu regeln. Obwohl Arbeitszeiten für andere Beschäftigte in der europäischen Arbeitszeitrichtlinie geregelt sind.

Das Verfahren selbst müsse schon in Frage gestellt werden, so Thomas Händel, Mitglied im Beschäftigungsausschuss: "Während der Ausschuss für Beschäftigung und Soziales schlicht und einfach aus dem parlamentarischen Verfahren ausgeschlossen wurde, entscheidet heute allein der Verkehrs-Ausschuss. Und noch schlimmer: die Abgeordneten können heute nur ja oder nein zu dem Kommissionsentwurf sagen. Dieses Verfahren ist hochgradig undemokratisch."

Das Thema an sich sei extrem wichtig, so Händel weiter. Mit dem aktuellen Entwurf würden die Bereitschaftszeiten und Nachtflüge neu geregelt und die Bedingungen für Piloten massiv verschlechtert. Die Regeln würden Crew-Mitgliedern eine Bereitschaftszeit von bis zu acht Stunden verordnen. Mit anschließenden Flugzeiten von bis zu 14 Stunden kann die Sicherheit der Passagiere unmöglich gewährleistet bleiben. Diese neue Regeln stellten ein immenses Risiko für die Flugsicherheit und damit auch für die Fluggäste dar. Zudem seien sie völlig inakzeptabel aus Sicht der Sicherheit und Gesundheit der Piloten und Crew-Mitglieder.

"Einen solchen Entwurf kann man nur ablehnen" meint Thomas Händel abschließend.