Menu X
19.02.2016, Frank Puskarev

Griechenlandhilfe mal anders

Thomas Händel initiiert Treffen zwischen MP Ramelow, Arbeitsminister Katrougalos und thüringischer Wirtschaft

In den vergangenen Jahren bedeutete „Griechenland-Hilfe“ vor allem Erpressung des Landes in der Ägäis durch die internationalen Geldgeber, heftigste Austerittspolitik und Zerstörung der verbliebenen Reste der griechischen Wirtschaft.

Dass dies auch anders geht hat nun das von einer rot-rot-grünen Koalition regierte Bundesland Thüringen auf Initiative von Thomas Händel bewiesen. Wie die Thüringer Staatskanzlei mitteilte, will Thüringen Griechenland beim Aufbau eines modernen Berufsbildungssystems unterstützen. Einer der Schwerpunkte sei die Qualifizierung griechischer Berufsschullehrer, sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow am Freitag bei einem Besuch des griechischen Arbeitsministers Giorgos Katrougalos in Erfurt. Zudem sollen Jugendliche aus Griechenland von Thüringer Betrieben und Berufsbildungszentren ausgebildet werden. Arbeitsministerin Heike Werner und die Präsidentin der griechischen Arbeitsmarktbehörde, Maria Karamesini, unterzeichneten in der Staatskanzlei eine entsprechende Absichtserklärung. Das Geld für Ausbildungsprojekte soll aus dem Sozialfonds der EU kommen. Neben dem Ministerpräsidenten, Minister Katrougalos und Arbeitsministerin Werner nahmen Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee sowie Vertreter der Arbeitsagentur, der Industrie- und Handelskammern sowie weitere Wirtschafts- und Gewerkschaftsvertreter beider Länder an dem Gespräch teil.

Mit der unterzeichneten Absichtserklärung wollen nun beide Partner in Zusammenarbeit mit dem Vorsitzenden des Beschäftigungs- und Sozialausschusses Thomas Haendel bei der Europäischen Kommission vorstellig werden, um die Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung dieser Initiative durch Mittel aus den verschiedenen europäischen Fördertöpfen zu erörtern.