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Fiskalpakt

Das derzeit beherrschende Thema in den Medien ist die Auseinandersetzung um die Zustimmung des Bundestages zum europäischen Fiskalpakt. Mit diesem Vertrag von 25 von 27 Mitgliedstaaten der EU sollen die Mitgliedstaaten verpflichtet werden, in ihren nationalen Verfassungen oder in ähnlicher Weise drastische Schuldenbremsen zu verankern. Damit wird das Märchen, die europäische Krise sei eine Krise der Staatsfinanzen, gewissermaßen in Verfassungsrang erhoben. Bei Zuwiderhandlung gegen diese Verpflichtung oder gegen die Schuldenbremsen sollen quasi-automatische drakonische Strafen den jeweiligen Sünder zur Räson bringen. Insbesondere derzeit kriselnde und auf Hilfskredite angewiesene Staaten soll so ein drastisches Sparprogramm aufgezwungen werden.

Dieser Vertrag jedoch ist gleich aus mehreren Perspektiven völlig inakzeptabel. Ersten wurde der Vertrag gänzlich ohne Beteiligung der einzigen wirklich demokratischen Institution auf europäischer Ebene, dem Europäischen Parlament, durchgedrückt. Im EP hätte man dafür nämlich keine Mehrheit gefunden. Zweitens ist der Vertrag durch einzelne Mitgliedstaaten nicht mehr kündbar. Damit werden nicht nur aktuelle Regierungen und Parlamente ihrer Haushaltshoheit beraubt, sondern unabhängig von politischen Mehrheiten auch alle zukünftigen. Und nicht zuletzt wird mit diesem Vertrag eine gesellschaftliche Erzählung fortgeführt, nach der die Staaten zuviel Geld ausgeben und deshalb einfach nur sparen müssten, dann ist alles wieder gut. Das die meisten der Staaten, die heute mit ihren Schulden zu kämpfen haben, diese erst durch massive Unterstützung der Banken in den Jahren 2008/09 aufgehäuft haben, wir also eigentlich nach wie vor mit den Folgen der Finanz-, besser Spekulationskrise zu tun haben, soll tunlichst unter den Teppich gekehrt werden. Dem werden wir uns weiter entgegen stellen. In Deutschland mit einer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht. Und auf europäischer Ebene, wo wir derzeit rechtliche Schritte gegen diesen Unsinn prüfen lassen.

  • Europa. Besser. Links! - Das Buch zur Wahl.

    06.01.2014, Thomas Händel
    Die in diesem Buch zusammengestellten Artikel und Interviews beleuchten verschiedene Felder der Politik in der EU aus linkem und zugleich europäischem Blickwinkel. Dabei setzen wir uns auch mit der Linken selbst und ihrem Verhältnis zu den bisherigen Herausforderungen sowie den Entwicklungsperspektiven der europäischen Integration auseinander. In diesem Vorwort stellen wir einleitend unsere Sicht auf die Grundlinien für eine zukunftsgewandte linke Europapolitik vor. Alle Leserinnen und Leser laden wir herzlich zur lebhaften Diskussion unserer Texte und Thesen ein. Mehr
  • Europäische Bankenabwicklung: Ausnahmen sind die Regel

    19.12.2013, Thomas Händel
    Die Idee eines Europäischen Abwicklungsmechanismus wird von uns unterstützt. Krisen im europäischen Bankensektor können nur europäisch gelöst werden. Dennoch: der Chef der EZB Draghi hat Recht wenn er die Ausgestaltung des Mechanismus kritisiert. Der derzeitige Kompromiss ist Murks: Er ist in der Sache zu kompliziert, entlässt am Ende wieder die Gläubiger aus der Haftung, ist nicht ausreichend ausgestattet und sieht keine überzeugenden Lösungen für das Problem der systemrelevanten Banken vor. Mehr
  • UNSERE ARBEIT - UNSERE ERGEBNISSE

    25.11.2013
    Seit 2009 arbeiten mein Team und ich für eine soziale Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik, einen besseren Verbraucherschutz und die strikte Regulierung der Finanzmärkte - in Europa und im Wahlkreis. Wir leisten konstruktive Kritik von links und erarbeiten Alternativen zur herrschenden Politik ... Mehr
  • Gesellschaftliche Regulierung statt ultraliberalem Laissez-faire

    06.11.2013, Thomas Händel, Frank Puskrev
    In Europa wird die Zielsetzung der Strategie 2020 vertieft: immer mehr Bereiche der sollen für private Anleger und Wirtschaftsinteressen geöffnet werden. Statt Wettbewerb über Qualität zu steuern, werden Löhne und Arbeitsbedingungen faktisch zu Wettbewerbsfaktoren degeneriert. Statt den ungehinderten Wettbewerb durch soziale Mindeststandards zu begrenzen, ist das Signal genau entgegengesetzt: Die Staaten sollen auf Grundlage der Binnenmarkt-Freiheiten „wettbewerbsorientiert“ wirtschaften ... Mehr
  • Together we stand!

    12.06.2013, Thomas Händel
    Angesichts der nicht überwunden Krise und der verheerenden Folgen der Austeritätspolitik hat in der Linken hat eine intensive Debatte über den Euro angehoben. Euro-Exit ja oder nein - das scheint für Einige fast "religiöse" Züge anzunehmen. Während sich dabei die Analysen zu den Ursachen für die aktuelle Krise weitgehend ähneln, differieren die Schlussfolgerungen stark. Besonders die Beurteilung der ökonomischen Folgen für die Mitgliedsstaaten, deren Wirtschaft und insbesondere die Menschen bleibt in vielen Positionierungen weitgehend an der Oberfläche. Mehr
  • Europawoche: MEP Thomas Händel zu Besuch in Niederbayern und der Oberpfalz

    13.05.2013, Thomas Händel
    Auf seiner Europa-Tour durch Ostbayern war der Europaabgeordnete Thomas Händel an der Uni in Passau, führte Informationsgespräch mit ver.di in Niederbayern zur Wasserprivatisierung und mit der IG BAU in der Oberpfalz zur Arbeitnehmerüberlassung und grenzüberschreitende Werksvertragsarbeit, traf mit Kommunalpolitikern der Grenzregion und mit der Presse. Zum Termin bei Nationalpark Bayerischer Wald begleitete ihn die Vorsitzende des Umweltausschusses im Bundestag, Eva Bulling-Schröter. Auch hier ging es um Probleme der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit Nationalpark Böhmerwald. Mehr
  • Eurokrise

    19.06.2012, ver.di
    Ein Comic-Erklärvideo von verdi. Mehr
  • Merkozys Sprengsatz

    30.01.2012
    Erneut ein Gipfel, auf dem die falschen Fragen diskutiert werden. Statt neuer Verträge, brutaler Sparfesseln und immer neuer Demütigungsversuche an die Adresse Athens, sollten die Staats- und Regierungschefs heute mutige Beschlüsse für Investitionen, Eurobonds mit gemeinsamer Haftung und ein wirksames Krisenmandat für die EZB fassen, so DIE LINKE. im Europaparlament. Mehr
  • Solidarität praktizieren, Eurobonds einführen!

    23.11.2011
    Jürgen Klute und Thomas Händel, für DIE LINKE im Europäischen Parlament und dort Mitglieder im Wirtschafts- und Währungsausschuss, begrüßen den Vorstoß von Kommissionspräsident Jose Manuel Baroso, der mit dem heute vorgestellten Grünbuch auch die Bundesregierung dazu auffordert, ihe Blockadehaltung gegenüber gemeinsamen europäischen Anleihen aufzugeben. Mehr
  • Am deutschen Wesen...

    19.05.2011
    „Von den Besten lernen, nicht von den Grausamsten" meint Thomas Händel, MEP und Mitglied im Ausschuss für Beschäftigung und Soziales, zu den deplazierten Äußerungen der deutschen Kanzlerin Angela Merkel hinsichtlich verschiedener Urlaubs- und Rentenansprüche in Europa. Mehr
  • Barroso soll aus dem Fenster schauen!

    29.09.2010
    Am Tag der europaweiten Gewerkschaftsproteste gegen Europas Spar- und Rezessionskurs legt die EU-Kommission Gesetzesvorschläge zur Verschärfung des Stabilitäts- und Wachstumspaktes vor. DIE LINKE. im Europaparlament fordert die Kommission zum Umlenken auf. Mehr